Funchal und Monte

von Achim

Heute waren wir dann tatsächlich in Funchal, Madeiras Hauptstadt. Dort gibt es eine Markthalle (Mercado dos Lavradores) mit großem Fischmarkt. Aber auch Obst und andere Dinge werden angeboten:

Ganz in der Nähe befindet sich die Zona Velha, ein Viertel mit viel “Häuserkunst” wie z.B. Wandmalereien oder verzierten Türen:

Mit dem Bus ging’s anschließend nach Monte. Dort gibt es mehrere schöne Gärten. Wir haben den Tropischen Garten (“Monte Palace Madeira”) besucht:

Hier gibt es viele tropische Pflanzen wie z.B. Orchideen, Ananas und verschiedene Baumarten. Aber auch Riesenfarne, wie wir sie aus Neuseeland kennen, kann man hier sehen (Bild oben).

In einem kleinen Becken war ein Schwarm Flamingos:

Neben dem Schloss befindet sich eine schön gestaltete größere Teichanlage:

Ein weiterer Besuchermagnet in Monte sind die Carreiros. Sie lassen Leute in einem Korbschlitten die steilen Straßen herunterfahren während sie hinten drauf stehen und steuern:

So saust man auf Holzkufen bergab und hofft nicht gegen eine Hauswand zu knallen. Die Straße auf der das passiert wird übrigens ganz normal auch von Autos befahren. Wir haben dann irgendwann festgestellt dass wir die Straße ein paar Tage vorher sogar schon mit dem Auto hochgefahren sind. Es war die verschickte Straße mit dem Linksverkehr die wir mit unserem Fiat 500 nur im ersten Gang hochgekommen sind.

Die Schlitten werden dann unten eingesammelt und mit dem Laster wieder hochgefahren, wo sie sehr unsanft abgeladen werden:

Wenn man den Carreiros beim Abladen zuschaut bekommt man den Eindruck dass die Dinger ziemlich schwer sein müssen. Früher haben die Carreiros ihren Schlitten anscheinend noch selbst auf dem Rücken wieder hochgetragen. Alter Schwede sind wir heutzutage vielleicht Weicheier…

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Pico Ruivo und Caldera Verde

von Achim

Eigentlich wollten wir gestern noch heute in die Stadt gehen. Aber da das Wetter heute schon wieder sehr gut aussah und wir früh wach waren haben wir kurzfristig umgeschwenkt und sind auf den höchsten Berg Madeiras, den Pico Ruivo (1861m), gefahren. Wir haben ziemlich blöd aus der Wäsche geschaut als die Straße plötzlich vereist war. Nicht gut bei diesen Steigungen:

Es war zum Glück nur der letzte Abschnitt und wir sind gut hoch gekommen aber wach waren wir jetzt definitiv!

Auch der Wanderweg (schön mit Steinen ausgelegt, fast wie der Münsterplatz) war stellenweise super rutschig sodass ich teilweise nur auf allen Vieren vorwärts kam. Ursel hatte glücklicherweise etwas bessere Bodenhaftung mit ihren Schuhen. Aber die Aussicht war schonmal mega:

Nach ca. 1,5h Stunden sind wir ganz oben angekommen und hatten einen tollen 360° Blick auf die drastische Berglandschaft:

Auch Vögel waren auf dem Gipfel unterwegs:

Es ist natürlich nicht das gleiche befriedigende Gefühl wie wenn wir von ganz unten hochgewandert wären, aber wir haben es trotzdem sehr genossen.

Wieder beim Auto angekommen war nun die Frage wie wir den Rest des Tages gestalten wollen, es war ja noch nicht spät. Wir haben uns die Wanderung zum Caldera Verde entschieden. Diese ist nicht gut bei Nässe begehbar und da es normalerweise in der Gegend viel regnet, aber die letzten Tage trocken war, wollten wir die Gelegenheit nutzen.

Die Wanderung war eine “Levada Wanderung” und vom Charakter ganz anders als die Erste. Levadas sind Bewässerungskanäle, welche seit dem 15. Jahrhundert auf Madeira angelegt werden um das Wasser auf der Insel zu verteilen (die Nordseite hat viel Regen, die Südseite nicht). Also so ähnlich wie die Freiburger Bächle:

Man läuft die ganze Zeit neben einer Levada her. Die Kanäle verlaufen in der Regel relativ flach. Schluchten und andere Gewässer werden mit Aquädukten überquert, Felsen mit Tunneln durchbrochen. Immer wieder sind wir an anderen Gewässern vorbeigekommen:

Und auch durch vier Tunnel mussten wir durch. Gegen Ende der Wanderung wurde der Weg immer exponierter und die Landschaft immer grandioser:

Stellenweise läuft man auf der kleinen Mauer des Wasserkanals und nebendran geht es gut und gerne 100m steil in die Tiefe. Zum Glück gab’s sowas wie ein Geländer aus Drahtseilen:

Am Ziel angekommen befanden wir uns dann in einem grünen Kessel in den ein Wasserfall hinabstürtzt:

Beide waren super schöne Wanderungen die man nur empfehlen kann. Am Ende waren wir insgesamt ca. 20km gelaufen und richtig knülle und zufrieden.

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Am Abgrund

von Achim

Da der Schwerpunkt dieses Urlaubs ja auf Erholung steht haben wir uns nicht, wie sonst üblich, einen genauen Ablaufplan gemacht. Stattdessen entscheiden wir von Tag zu Tag aus einer (kuratierten) Liste an Möglichkeiten. So sind wir freier aber es braucht auch mehr Zeit. Nach einem etwas zähen Entscheidungsprozess nach der Art “mir ist es ja nicht so wichtig” und “ich bin mit allem einverstanden” haben wir uns schließlich für Curral das Freiras entschieden. Der abgelegene und einst nur schwer erreichbare Talkessel würde früher von Nonnen bewirtschaftet und hat daher seinen Namen. Mittlerweile gibt es aber Straßen zum Ort, sogar mit einem Tunnel. Wir waren aber weniger am Ort selbst interessiert als an der Aussicht darauf:

Die schroffen, steilen Felswände sind einfach beeindruckend:

Danach haben wir dann - “gemeinsamer Entscheidungsprozess” - einen Besuch von Câmara de Lobos beschlossen. Winston Churchhill hat anscheinend nicht nur lauter schlaue Sprüche rausgehauen sondern auch gerne gemalt. Und just wo er einst gesessen um sein Bild zu malen, haben wir heute ein Foto gemacht:

Welch pittoreskes Motiv!

Ursel hat in der Bucht sogar die Titanic entdeckt:

Der letzte Stop des heutigen Tages war Cabo Girão und musste gar nicht groß erörtert werden: er lag ganz in der Nähe. Fast 600m über dem Meeresspiegel steht man auf einer gläsernen Plattform und kann sein Vertrauen in den Werkstoff Glas testen:

Freunde, da geht es ordentlich bergab! Früher haben sich die Leute wohl abgeseilt um die Gärten in der Tiefe zu bestellen. Das sollte einem eine gute Vorstellung davon geben wie kostbar hier Ackerfläche ist. Ein paar hundert Meter weiter haben wir noch andere Gärten in den abenteuerlichsten Lagen gesehen. Aber dafür mit grandioser Aussicht:

Prinzipiell scheinen die Inselbewohner hier relativ entspannt mit Abgründen umzugehen:

Wer kann, der kann.

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Erstmal langsam

von Achim

Da unser letzter Urlaub in Südafrika ziemlich durchgetaktet war, heisst das Motto in diesem Urlaub zuallererst “Erholung”. Deshalb wollten wir es heute erstmal langsam angehen lassen. Nachdem wir ordentlich ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt hatten konnten wir die Füße aber doch nicht ganz still halten. Das Wetter war bestens und so sind wir einfach mal ein bisschen in die Berge gefahren.

Der erste Stop war relativ spontan im Parque Ecológico do Funchal. Eine kurze Wanderung um das ganze sitzen von gestern auszugleichen. Die Landschaft sah hier leider allerdings nicht so richtig gesund aus:

Keine Ahnung warum die ganzen Bäume abgestorben waren aber wirklich schön war das nicht.

Wir sind dann weitergefahren und wie zufällig am Pico do Areeiro vorbeigekommen. Ursel meinte der hängt ganz oft in den Wolken. Wir hatten anscheinend Glück denn bei uns war die Sicht super:

Und wo wir schonmal oben waren hat sich eine kurze Wanderung zur nächsten Aussichtsplattform angeboten. Unterwegs haben wir den ein oder anderen Vogel gesehen:

Falken haben ihre Kreise in den majestätischen Schluchten gezogen.

Die Vogelperspektive blieb uns verwehrt. Wir mussten vom Rand aus schauen:

Aber auch so hat uns die Landschaft die Sprache verschlagen. Einfach der Wahnsinn mit diesen steilen bewachsenen Hängen:

Und immer wieder war die Sicht frei bis zum Meer:

Ein schöner erster Tag.

Was diese Bilder nicht erzählen:

  • Wir dachten die Straßen auf Teneriffa sind übelst steil - ich glaube die hier toppen sie aber nochmal (zweiter Gang: Fehlanzeige!)
  • Verkehrstechnisch muss man sich auf einiges gefasst machen, z.B. hatten wir heute einen Abschnitt mit Linksverkehr - nichts für Schnarchnasen!
  • Die Menschen verständigen sich hier im Verkehr mit aller Arten von Hupzeichen. Leider ist es uns noch nicht gelungen sie zu entschlüsseln.
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Anreise mit Hindernissen

von Achim

Der Berliner Flughafen ist ja nicht gerade für seine geschmeidigen Abläufe bekannt. Ebenso verhält es sich mit der S-Bahn - man muss immer damit rechnen dass sie vielleicht auch mal ausfällt. Von daher sind wir, besonders nach dem Schneesturm in der Nacht zuvor, etwas früher aufgewacht weil etwas Sicherheitspuffer ja nicht schaden kann. Nun ja, was soll man sagen. Es lief wie am Schnürchen. Der Bus kam, gleich darauf die S-Bahn zum Flughafen und die Sicherheitskontrolle hätte schneller nicht sein können. Erst dann fingen die Probleme an. Um es kurz zu fassen: der Flieger ist ca. eine Stunde zu spät angekommen und dann saßen wir noch weitere zwei Stunden am Boden rum. Glücklicherweise wusste die Crew mit der Situation gut umzugehen und so hat der Pilot allen Interssierten angeboten mal das Cockpit zu besichtigen. Wir haben uns natürlich auch gemeldet:

Der Pilot hat uns erklärt wie man das Flugzeug steuert:

Wie so oft im Leben hört es sich in der Theorie ganz einfach an, aber in der Praxis gehört halt schon mehr dazu. Und dann die tausend Knöpfe und Anzeigen… Sehr cool!

Nach einem ereignislosen Flug kam dann die Insel in’s Sichtfeld:

Die junge Portugiesin neben uns erklärte uns dass Madeira als einer der schwersten Flughäfen der Welt zum Landen gilt. Die Landebahn ist sehr kurz und es gibt wohl immer wieder sehr starke Seitenwinde von mehreren Seiten. Sie hat es wohl schon mehrfach erlebt dass das Flugzeug auf einer anderen Insel landen oder zurückfliegen musste.

Diesmal war das Wetter aber zum Glück ruhig und wir konnten ganz geschmeidig mit ca. 3h Verspätung landen (wir hätten also in der Zeit auch fast nach Vancouver fliegen können…):

Dann nur noch schnell den Mietwagen holen und zur Unterkunft. Hoppla, die Straßen hier sind wirklich sehr eng und kurvig… Jetzt sind wir ziemlich durch und wollen nur noch schlafen.

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