Auf nach Chile

von Achim

Gestern morgen sind wir früh aufgestanden um den Bus zum Lago Desierto zu nehmen. Nach gut 1,5h sind wir dann auf das Schiff umgestiegen, um die Seeüberfahrt, mit Blick auf den Fitz Roy, zu machen. Am Ende des Sees befindet sich das argentinische Grenzhäuschen, bei dem man sich die Ausreise stempeln lassen muss. Dort sitzt dieser Mann sehr einsam in einem großen Zimmer am Schreibtisch und wartet auf die Passagiere der zwei Schiffe, die hier am Tag durchkommen:

Danach sind es noch 22km zu Fuß bis zum Grenzposten in Chile. Durch die ersten 6km in Argentinien führt ein schöner Wanderweg, überschattet mit Bäumen. Hin und wieder gibt es abenteurliche Abschnitte, die man spielerisch nehmen kann:

Nachdem wir noch einer Reitgruppe begegnet sind (in Argentinien gibt es wirklich überall Reittouren und so kann man den Grenzübertritt auch per Pferd machen) kamen wir dann irgendwann aus dem Wald raus und wurden mit einem Wilkommensschild in Chile begrüßt:

Ab hier geht der Weg dann auf einer Schotterstraße weiter. Wir hatten ziemlich bewölktes Wetter, weshalb man nicht viel von den Bergen links und rechts gesehen hat. Von daher war der Weg relativ dröge. Gegen Ende tauchte aber dann plötzlich das türkise Blau des Lago O’Higgins in der Ferne auf:

Von hier aus waren es dann nur noch ein paar Kilometer, bis wir frohlockend die Stufen des chilenischen Grenzpostens hochgekrochen sind, um uns die Einreise stempeln zu lassen.

Glücklich in Chile angekommen, war auch der Zeltplatz von Candelario Mansilla nicht mehr weit. Dieses “Dorf” besteht eigentlich nur aus dem Grenzposten, dem Zeltplatz und dem Bootsanleger. Wir haben uns schon gefragt wie sie hier die Mannschaft für das Fußballfeld beim Grenzposten zusammenkriegen.

Candelario Mansilla ist extrem abgeschnitten und man kommt nur per Boot zum Rest des chilenischen Festlandes. Dieses Boot fährt aber nur an bestimmten Tagen und fällt bei schlechten Wetterbedingungen aus. Wir hatten für die Überfahrt am nächsten Tag allerdings bestes Wetter und konnten die Zeit bis zur Abfahrt noch am See mit der unwirklichen Farbe verbringen:

So lässt es sich aushalten!

Gegen 17:00 kam dann das Boot und es ging weiter. Auf der 3,5h langen Überfahrt nach Villa O’Higgins gab es eine Unmenge schöner Wassefälle zu sehen:

In Villa O’Higgins sind wir nachts nach diesem anstrengenden Zwei-Tages-Trip todmüde ins Bett gefallen.

Das geht:

  • Eine Horde freilaufender Pferde, die einem entgegengallopiert
  • Eine Menge netter Leute treffen, die den gleichen Weg gehen
  • Den Weg zu einem “Geheimstrand” durch Buschtunnels und vesteckte Wege gezeigt bekommen

Das geht nicht:

  • Wenn das einzige Klo auf dem Zeltplatz verstopft ist, weil jemand das Klopapier in die Schüssel, anstatt den Mülleimer geschmissen hat
  • Nachdem man 22km gelaufen ist, an der chilenischen Grenze gesagt bekommen dass man wieder zur argentinischen Grenze zurück laufen muss, weil man den Grenzposten übersehen, und somit keinen Ausreisestempel im Pass hat (ist zum Glück nicht uns passiert, sondern einem Mitreisenden - der arme Kerl musste die Strecke also dreimal laufen)
  • Für mehrere Tage im Nirgendwo festsitzen (ist uns zum Glück auch nicht passiert, aber wir haben die verzweifelten Nachrichten am Scheunentor des Zeltplatzes in Candelario Mansilla gelesen)
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