Eisenach

von Achim

Seit wir in Berlin wohnen spielen wir schon länger mit dem Gedanken mal Wittenberg oder Eisenach, zwei Wirkstätten Martin Luthers, zu besuchen. Ist von hier ja nicht sonderlich weit. Und so haben wir uns vor zwei Wochen am Freitag in den Zug gesetzt und sind nach Eisenach gefahren.

Am Samstag wollten wir dann die Wartburg anschauen. Sie ist eine eindrucksvolle Erscheinung:

Der Innenhof ist geprägt von schönen Fachwerkmauern und spielerischen Elementen wie diesem Drachen-Brunnen:

Um die Innenräume anschzuschauen muss man Eintritt bezahlen. Unter anderem bekommt man dann Zugang zu der eindrucksvollen Elisabeth-Keminate:

Auch der Festsaal im Dachgeschoss ist sehr imposant:

Sehr bescheiden nimmt sich dagegen die Schreibstube Martin Luthers aus:

Ein interessantes Detail ist hier der Wirbelknochen eines Wals, der ihm wohl als Fußschemel diente. Zum ersten mal in meinem Leben habe ich einen Walwirbelknochen in Kanada auf der Gemüsefarm in Ladysmith gesehen.

Alles in allem ist die Wartburg ein sehr mystischer Ort. Hier geht es mehr um die heilige Elisabeth, irgendwelche Herzöge und Grafen und um sagenumwobene Ereignisse wie den Sängerkrieg. Martin Luther ist hier eher eine Randerscheinung (er hat auch nur kurze Zeit hier verbracht). Nur der Geschenkeladen am Ausgang ist knallvoll mit Martin Luther Artikeln. Seufz.

Nach dem Besuch der Burg sind wir noch durch die Drachenschlucht gewandert. Diese schöne, moosbewachsene Schlucht ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man schonmal da ist:

Eisenach ist mit einer schönen Umgebung gesegnet. Ich hatte das Gefühl dass hier absichtlich viel naturbelassen wurde, was der Landschaft ein schönes, ursprüngliches Aussehen verleiht. Auch die vielen Villen sind natürlich schön anzuschauen.

Am nächsten Tag haben wir noch die Gelegenheit genutzt die Stadt anzuschauen:

Auch im Stadtkern gibt es jede Menge schöne Häuser:

Und eine hübsche Kirche:

Einen Besuch Wert ist auch die Automobile Welt Eisenach. Hier wurde früher der Wartburg hergestellt und auch der Ostableger von BMW namens EMW war hier beheimatet. Man kann jede Menge schöne alte Autos anschauen:

Auch modernere Fahrzeuge von Opel sind ausgestellt.

Eisenach ist wirklich ein sehr schönes Städtchen mit vielen Sehenswürdigkeiten. Nur schade dass es dort anscheinend ein ziemlich großes Neonazi Problem gibt.

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Wisente auf der Seenplatte

von Achim

Da die letzten Monate etwas turbulent waren, reiche ich nun einfach noch eine Geschichte aus dem Sommer nach.

Im August haben wir einen Wochenend-Ausflug auf die Mecklenburgische Seenplatte unternommen. Von Berlin kommt man prima mit dem Zug nach Waren (Müritz). Dort konnten wir uns erstmal stärken - natürlich mit Fisch:

Der nordische Humor war hier schon deutlich zu spüren:

Mit dem Fahrrad ging’s dann noch so ca. 15km zum Zeltplatz, direkt am See. Ganz in der Nähe, auf dem Damerower Werder, befindet sich ein Wisentgehege. Die Tiere haben dort eine kleine Halbinsel fast für sich und somit sehr viel Auslauf. Auf dem Weg zum Gehege gab es immer wieder Informationstafeln über dieses und jenes. Zum Beispiel auch über das Harzen:

Das war früher eine große Sache, ist aber mittlerweile so gut wie ausgestorben.

Womit wir bei den Wisenten wären: diesen geht es ähnlich. Die europäische Variante der Bisons wurde stark dezimiert und überlebt heute eigentlich nur noch dank Zuchtprogrammen. Das Gehege auf dem Damerower Werder ist genau ein solches. Da das Gehege sehr groß ist, macht es Sinn zur Fütterungszeit zu kommen. Denn dann kommen die Paarhufer zu den Fressnäpfen und man kann sie gut sehen:

Der Tierpfleger hatte jede Menge interessanter Informationen und Geschichten auf Lager und wir hätten noch lange mit ihm plaudern können.

Ein Seeufer war auch hier nicht weit und bot schöne Ausblicke auf die wilde Landschaft:

Insgesamt war es ein schöner Ausflug und die Wisente waren definitiv der Höhepunkt. Trotzdem ist es einfach traurig wieder daran erinnert zu werden dass immer mehr Tierarten verschwinden und man viele mittlerweile nur noch in Zoos oder Wildparks sehen kann. Wir Menschen machen uns die Erde mit unserem heutigen Lebensstil wirklich ganz schön kaputt.

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Berlinale: A Última Floresta

von Achim

Uns ist der Erhalt der Vielfalt in der Welt ein Anliegen. Deshalb spenden wir regelmäßig an Survival International, eine Organisation die sich für die Rechte indigener Völker einsetzt. Überraschenderweise haben wir dann letzte Woche plötzlich die Nachricht erhalten dass Survival noch Freikarten für den Film “A Última Floresta” auf der Berlinale zu verschenken hat und uns zwei geben würde. Das Angebot haben wir dankend angenommen.

Also ging’s am Samstag Abend bei angenehmem Sommerwetter über die beeindruckenden Teerweiten des Tempelhofer Feldes zur Hasenheide:

Dort gibt es ein Freiluftkino, in dem das Panorama-Programm der Berlinale stattfand:

Wie man sieht konnte man sein Fahrrad in’s Kino mit reinnehmen und drinnen parken. Geil!

Wir haben natürlich schon mal was von der Berlinale gehört, waren vorher aber noch nie dort. Die Atmosphäre war sehr entspannt. Die restlichen Filme im Programm klangen auch sehr interessant! Das müssen wir uns merken für nächstes Jahr.

Die Filmcrew (Regisseur, Photograph und Musikverantwortliche) ist extra aus Brasilien angereist und hat etwas zum Film, dessen Entstehung und kurz zur Lage der Ureinwohner in Brasilien erzählt:

Dann ging’s los und es gab spannende Einblicke in die Welt der Yanomami, einem Stamm von relativ abgelegenen Ureinwohnern in Brasilien. Es war sehr interessant ihre Lebensweise zu sehen und ihre Geschichten zu hören. Auch ging es um die Bedrohungen mit denen die Menschen dort zu kämpfen haben. Wir haben uns immer wieder an unseren Besuch bei den Embera in Panama erinnert gefühlt. Die Menschen vom Stamm der Yanomami und ihre Lebensweise waren ebenso beeindruckend.

_Bildquelle: https://f5online.com.br/documentario-brasileiro-a-ultima-floresta-e-premiado-no-festival-de-berlim/_

Insgesamt ein sehr sehenswerter Film für alle, die es spannend finden wie man jenseites der “westlichen Welt” noch so leben kann und lebt. Den Trailer gibt es u.a. auf Vimeo.

Vor dem Film wurde noch darauf hingewiesen dass die derzeitige Regierung von Jair Bolsonaro eine Art verdeckten Völkermord an den Ureinwohnern Brasiliens plant. Wem dies zu verhindern ein Anliegen ist kann seinen Stimme u.a. über eine Kampagne von Survival International erheben.

Weitere Informationen zum Thema:

  • Who are they? (Instituto Socioambiental)
  • Brazil + Indigenous peoples (The Guardian)
  • Präsident Jair Bolsonaro hat indigenen Völkern den “Krieg erklärt” (Survival International)
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Bergwandern in Berlin

von Achim

Wir machen in diesem Jahr regen Gebrauch von der Stadtbibliothek. Ursel geht immer hin wenn mal wieder offen ist und holt einen Schwung Medien für wenn dann wieder coronabedingt zu ist. So ist sie auch auf den Bergführer Berlin gestoßen. Dieser “Stadtführer für urbane Gipfelstürmer” stellt alle Erhebungen in Berlin vor und wir haben uns dann auch sogleich die Besteigung des Insulanerns in Schöneberg vorgenommen.

Der Insulaner ist eigentlich ein riesiger Schutthaufen aus Trümmern von Deutschlands dunkler Vergangenheit. Heute befindet sich darauf ein Freibad und eine Sternwarte.

Am Fuß des Berges bekommt man schonmal einen Vorgeschmack auf das Grandeur des Gipfelblicks:

Kurz vor dem Ziel lockt auch schon die Aussichtsplattform. Dort können sich müde Bergsteiger ausruhen und auf Sitzbänken eine Stärkung einnehmen:

Noch etwas dünner wird die Luft wenn man zum Observatorium will, für das ein weiterer Aufstieg nötig ist. Dafür wird man mit dem Anblick der Sternwarte belohnt:

“Errichtet 1962 - aus den Mitteln der Berliner Zahlenlotterie”:

Und da sag' doch noch mal einer Glücksspiel wäre zu nichts gut.

Nach dem Abstieg haben wir uns noch zum quasi gegenüberliegenden Natur-Park Schöneberger Südgelande aufgemacht. Das ist ein stillgelegtes Bahngelände das zu einer Mischung aus Park und Kulturstätte umfunktioniert wurde:

Es steht sogar noch eine große alte Dampflok herum:

Auf dem Gelände holt sich die Natur die Flächen zurück und es sieht wirklich cool aus wie die ganzen künstlichen Objekte langsam zerfallen. Es entsteht ein schöner Kontrast zwischen mensch- und gottgemachtem.

Wie auch anderswo in Berlin gibt es hier viele schöne Bäume zu sehen:

Der Park ist von aktiven Bahnstrecken eingeschlossen und es kommen immer mal wieder Züge vorbeigefahren:

Ein schönes wildes Fleckchen in Berlin.

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Godzilla Keks

von Achim

Als wir letztens ein bisschen unterwegs waren haben wir das hier gesehen:

Da hat Godzilla wohl einen LKW mit einem Keks verwechselt.

Sowas gibt’s wirklich nur in Berlin.

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