In Berlin-Zehlendorf gibt es das Museumsdorf Düppel, eine Art mittelalterliches Freiluftmuseum, in dem eine ehemalige Siedlung rekonstruiert wurde. Ursel hatte es schon recht früh nach unserer Ankunft in Berlin entdeckt - und seither stand es auf unserem Zettel. Heute haben wir es endlich mal geschafft es zu besuchen.
Im Eingangsbereich, nach der Kasse (6 EUR p.P.), gibt es sehr schön gemachte Infotafeln, die über das Leben im Mittelalter aufklären. So erfährt man zum Beispiel dass Kinder ungefähr ab dem siebten Lebensjahr voll in der Arbeit mit eingespannt waren. Begleitet wird das Ganze durch tolle Gemälde:

Im Freiluftbereich wurden Häuser rekonstruiert und dort aufgebaut wo sie in der ehemaligen Siedlung mal standen (die ursprüngl. Standorte kennt man aufgrund von archäologischen Funden):

Wenn man Glück hat trifft man auch noch den ein oder anderen Dorfbewohner, der einem vielleicht ein bisschen was zeigt und erklärt. Wir haben viel interessantes zum Thema Pech (Teer) und dem Zunderschwamm erfahren. Ausserdem gab es noch eine kleine Zaubereinlage. Sehr nett.
Stellenweise sind wir auch kleinen Raubtieren begegnet:

In die meisten Häuser konnte man rein und sich anschauen wie die Leute früher so gelebt haben. Das ist alles wirklich sehr schön gemacht. Man sollte jedoch eine Taschenlampe mitbringen (Mobiltelefon reicht auch), denn die Bauernhäuser damals hatten so gut wie keine Fenster (es gab ja noch kein Glas - zumindest nicht erschwinglich). Toll sind auch die ganzen alten Obstbäume auf dem Gelände:

Es gibt auch ein großes Schafgehege. Wenn man vertrauenswürdig erscheint, lassen sich die Tiere sogar streicheln:

Mein persönlicher Höhepunkt war natürlich das Bogenschießen:

Die Rattanbögen fühlen sich merkwürdig weich an, machen aber vermutlich für Kinder durchaus Sinn. Wir hatten Glück dass wir den Schießstand gerade noch rechtzeitig erreicht hatten um kurz vor Schluss jeder noch eine Runde zu schießen:

Ein schönes Dorf, das sich wunderbar eignet um mal aus Berlin rauszukommen und einen Gang runter zu schalten. Die alten Obstbäume sind einfach super schön und das ganze Gelände versetzt einen in eine andere Zeit. Gerne wieder mal - besonders, da es auch gut mit Öffis zu erreichen ist.